Letzte Tage haben wir uns auf den Weg 200km nördlich von hier gemacht. Nach Melbourne/Florida. Den schnellen Weg hoch und dann an der Küste wieder runter. So der Plan. Unser erster Stop war zunächst ein Geschäft Namens „Tractor Supply“. Peter hat nächste Woche eine kleine Rolle als Cowboy in einer Dokumentation über Kim Kahana, einen ziemlich beeindruckenden 90jährigen Stuntman. Er brauchte einen Cowboyhut. Und wenn man hier ein wenig ins Landesinnere fährt, dort wo die Farmen sind, gibt es natürlich Geschäfte, die auf die Bedürfnisse von Farmern abgestimmt sind. Ich gehe da sehr gerne gucken – fühlt sich ein wenig an wie in ein Museum zu gehen und was über Land und Leute zu lernen. Weil wir aber ja noch weiter wollten, hatten wir nicht so viel Zeit – aber schon die Jeanshosen fand ich toll!
Eine weitere Lieblingsbeschäftigung von Moksha und mir: wo immer wir neu hinkommen: wir besuchen einen Second-Hand-Laden und einen Bioladen. Peter hat da auch Spaß daran. Thrift Stores gibt es hier viele, wir haben uns einen rausgesucht. Bioläden sind eher nicht so interessant, weil es meist sehr große Supermarkt-Ketten-Läden sind und eher übeall gleich. Und seitdem ich weiß, dass der größte nun Amazon „gehört“ gehe ich da nicht wirklich gerne einkaufen…
Tanken müssen wir natürlich auch. Wie kommt man bloß darauf eine Tankstellenmarke „Loves“ zu nennen? Moksha nutzt die Zeit für exercises, ich gucke mir die Obdachlosen an, die sich ´nen Milchshake kaufen …
Ich lese in den Stapeln von Büchereibüchern über die Gegend, in der wir sind. Endlich in Melbourne angekommen freuen wir uns über einen kleinen Kaffee-Trailer. Es gibt sogar entcoffeinierten Americano. Wir sind voll ausgerüstet mit Sahne, MCT-Öl-Pulver, Aufschäumer – alles was wir für unseren Kaffee so brauchen. Und natürlich haben wir sowieso ALLES an Essen und trinken dabei was wir am Tag brauchen könnten. 3 Menschen die spezielle Essensgewohnheiten haben – da kommt einiges zusammen. (Das ist auf dem Foto zu sehen, der Wäschekorb bleibt natürlich hier!) Die Kaffeeverkäuferin ist super freundlich, wie so viele Menschen hier. Manchmal scheint die „amerikanische Freundlichkeit“ ja „etwas“ übertrieben, aber ganz oft ist es einfach wirklich ganz echt freundlich. So unterhalten wir uns über den maßgeschneiderten Anhänger, die selbstgemachten Ohringe, das Leben als Kaffeeverkäuferin und die Gegend.
Dann möchte ich gerne an den Strand. Ist gar nicht Moksha´s Ding, schon gar nicht mitten am Tag. Ich will ja auch nur mal gucken, einmal ans Wasser laufen, einmal gucken, was es so im Sand zu finden gibt. Ich gucke immer nach Muscheln und Steinen. Aber wer weiß, ob es hier noch mehr zu finden gibt… vor der Küste hier sind viele, viele Schiffe in den letzten hunderten von Jahren gesunken. Die ein oder andere Goldmünze wird noch heute an den Strand gespiült. Aber – heute nix! Peter und ich träumen immer mal wieder von einem Metall-Detektor und Moksha würde uns sogar voll unterstützen uns diesen Spaß zu gönnen. Aber dann ist es doch nicht so ganz ernst, weil es schon viele andere Leute gibt die das ganz professionell machen… Also heute keine Goldmünzen, der Strand ist hier, 200km nördlich, genauso schön wie in Delray Beach, die Muscheln ein bisschen anders und es gibt wie überall Leute die in der prallen Sonne sitzen und dort vor sich hin braten. Das ist auch nix für mich.
Der nächste Stop ist das „Sebastian Inlet“. Eine Öffnung in dem schmalen Landstreifen durch die das Wasser der Lagune ins Meer fließt und umgekehrt. Es beeindruckt mich so sehr diese gewaltigen Kräfte, die das Wasser bewegen, zu spüren. Fast unheimlich. Es gibt unzählige angelnde Menschen auf dem Kai, das weit ins Meer gebaut ist. Habe gelesen, dass es eine der besten Angelstellen in Florida ist. Auf der anderen Seite des Kai warten Surfer auf die nächste Welle und streiten mit den Anglern, dass sie doch bitte – fu.. – verdammtnochmal ihre Haken woanders hinwerfen… Wir schlendern durch die Angelnden, werden immer wieder gewarnt vor fliegenden Haken und gucken uns die gefangenen Fische an. (Ich mag das nicht sehen wie mit den noch lebenden Fischen posiert wird, aber dem ist hier nicht aus dem Weg zu gehen.)
Der nächste Stopp: das Mel Fisher Treasure Museum ( https://www.melfisher.com/Sebastian/sebastian_museum.asp ). Dort gab es die Geschichte der gesunkenen Schiffe (vor allem der Atocha – ich hatte bis jetzt noch nie was davon gehört) sowie die Schätze die geborgen wurden zu bestaunen. Interessant auf diese Weise in die Geschichte der gegend einzutauchen.
Wir folgten weiter dem „jungel trail“, einer „Straße“, die es schon seit vielen hundert Jahren gibt und die sich quasi kaum verändert hat. Gaaaaanz langsam darf man dort nur fahren, über den, an dem Tag, trockenen Staub. Wir fuhren teilweise durch „Baumtunnel“. Das ist sehr ungewöhnlich für Florida, das Bäume auf diese Weise über die Straße wachsen! Und gleichzeitig waren wir fast direkt in den Mangrovenwurzeln unterwegs… Einen kurzen Abstecher zu Fuß in den ältesten National Wildlife Park der USA, Treehugging mit „strangler fig“ (eine Würgefeige, die hier teilweise zu riesigen Bäumen wird) – und plötzlich war das Tageslicht „aus“. Damit war unsere Tagesreise zu Ende. Auf jeden Fall der Erkundungsteil, weil nach Hause hatten wir noch 2 Stunden zu fahren…
Schreibe einen Kommentar