Klar, sagt Peter und gibt Gas. Während ich fahre… Boot. „Du denkst du fährst Auto aber es ist ein Boot!“ Und schnell wird mir klar warum Peter das sagt: Es gibt zwar ein Lenkrad, aber sonst ist alles anders. Vor allem, wenn man vom „Gaspedal“ geht heißt es zwar, dass es langsamer wird aber keineswegs bleibt man stehen! Im Gegenteil: die Strömung, der Wind, die Wellen der anderen Boote bewegen das eigene Boot in alle möglichen Richtungen…

Der Morgen fing ganz gemütlich an: Früh waren wir bei der Verleihstelle angekommen und Käptain Peter fuhr uns auf den Intracoastal. Mal ganz andere Ansichten auf Palm Beach als sonst aus dem Auto. Der Verleiher hatte uns die kleinen Wasserweg empfohlen – da könne man schön die Villen und Boote der Reichen angucken. Stimmt! Wir hatten ein vielfältiges Mittagsmenü dabei, das wir gemütlich an einer Anlegestelle im Schatten gegessen haben. Bis hierher war ich auch schonmal ein wenig am Steuer, allerdings langsam, weil fast alles eine „no wake“ oder „minimum wake“ Zone war. Das heißt, man fährt so langsam, dass das Boot keine Welle macht. Inzwischen waren wir in Jupiter angekommen, wo es ein Outlet zum Meer gibt. Die Strömung war sehr stark und nachdem Peter ein paar Boote beobachtet hatte, die mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit um die Ecke gerast kamen und heftig von Wellen und Strömung geschaukelt wurden, beschloß er, dass wir nicht auf´s Meer fahren. Weil – ´raus kommen wir wahrscheinlich, aber wieder zurück könnte schwierig werden…

Nach einem Kaffeestopp mit Aussteigen fuhr Moksha – auch gerne schnell. She planed the boat. Das hat irgendwas mit Hydraulik und so zu tun – da hat das Boot nur noch ganz wenig Wasserkontakt und die Spitze steht ziemlich steil aus dem Wasser. Als Moksha genug hatte durfte ich wieder. Wir waren inzwischen nicht mehr auf den Neben“straßen“ sondern eher auf der Autobahn. Der Wahnsinn. Überall Boote die Wellen machen und einem entgegenkommen, oder von hinten oder queren, Schilder und andere Hinweise wo und wie man fahren darf, Menschen in Kajaks und und und. Da ich ja quasi eben erst gelernt hatte zu fahren war ich leicht überfordert. Aber – wie so oft mag ich einen Lehrer an meiner Seite, der mir eher etwas zuviel zutraut als zu wenig. Allerdings saß der inzwischen vorne und quatschte mit den anderen. Die waren nach anfänglichem hin- und hergefahre sehr zufrieden mit meinem Fahrstil. Nach fast einer Stunde konnte ich nicht mehr. Mein Hirn war total erschöpft, alles andere auch. Außerdem wurden die Boote immer größer, der Verkehr noch stärker, da wir zum Palm Beach Hafen kamen. Da habe ich das Steuer gerne wieder an Peter gegeben. Glücklich erschöft habe ich mir einen Platz im Schatten gefunden und dem Treiben zugesehen.