Es QUIETSCHT – schlimm. Und es war nicht wie vor zwei Jahren die Handbremse… Es begann ganz leise, so ein ganz Bisschen. Dann schlimm laut und wenn es ganz schlimm war, gab es sogar zwei Geräusche. PeterVan versicherte uns, dass der Van vor unserer Abreise in der Werkstatt inspiziert wurde, also es kann eigetlich nur alles OK sein. So sei das Quietschen wahrscheinlich nur ein kosmetisches Problem. (Beim Durchfahren von Dörfern könnten wir ja Sonnenbrillen aufsetzen, damit uns keiner erkennt. ) Für uns hörte sich das aber schlimmer an und wir fanden heraus, dass es immer erst anfängt, wenn der Wagen warm ist. Und – dass es hilft Pause zu machen. So waren unsere Tage bzw. unser Reisen plötzlich vom Quietschen des Vans abhängig. Wir kamen nicht so voran wie geplant. Und die Klimaanlage ging auch nicht, obwohl wir sie zu Beginn haben „auffüllen“ lassen. Mist, das ist für Moksha in der Hitze auf der Autobahn gar nicht gut und wenn ich genauer drüber nachdenke für mich auch nicht. But what to do…
Zwei Tage später, nach vielen Quietsch-Stopps, ist PeterVan eingefallen, dass doch die Bremsscheiben mehr Kilmeter runter haben als gedacht. So fuhren wir in Polen, halb taub und kurz vorm VerrücktWerden, irgendwo von der Autobahn ab, ins nächste Dorf – irgendwo in so einem Dorf muss es doch einen Mechaniker geben – da ein Schild „mechanik“, immer weiter linksrechtsgeradeaus und tatsächlich, da war einer! Als wir fertig gewartet hatten und der polnische Autoschrauber Zeit hatte dem Quietschen Gehör zu schenken, war so viel Zeit vergangen, dass nichts zu hören war. Na klar, wie so oft, wenn dann endlich einer der sich auskennt nachguckt… Wieder eine interesante SprachenErfahrung ,wie ich so neben ihm im Auto saß und er polnisch mit mir sprach, als würde ich alles verstehen. ABER – außer klotzki oder so ähnlich verstand ich nix. Als er, zurück auf dem Hof, seine Frau zum ÜBersetzten holte verstanden wir einige Wörter mehr: Wahrscheinlich die Bremsklötze, was anderes kann er gerade nicht sagen… Er wollte für seine Diagnose nichts, seine Frau nahm gerne Mokshas neue Lieblingspfefferminzschokolade.
Die Quietsch-Stopps stellten uns vor neue Herausforderungen – oft hieß es möglichst schnell einen Platz zum Anhalten zu finden; am liebsten nicht ganz direkt an der Straße, im Schatten und vielleicht noch was „interessantes“ zu sehen… Auf unsere Navis konnten wir uns da nicht immer verlassen – weil „Treckerwege“ wollten wir nicht mehr! Dann waren wir auch schon in Tschechien.
Inzwischen hatten wir umgeplant. Wir fuhren nicht wie gedacht nach Prag sondern sehr spontan zu einem Freund aus Mokshas „DelfinSchwimmerFamilie“ in Nord-Tschechien. Drei Stunden vor möglicher Ankunft kontaktierten wir ihn., d.h. ich rief von meinem Handy an: Au weia – es ist im Van auf der Autobahn nicht gerade eine angenehme Telefonieratmosphäre; und dann jemandem Unbekannten, der Moksha seit 6 oder 7 Jahre nicht gesehen hat zu erklären: Hallo, hier ist Elke, Feundin von Moksha – wir sind in der Gegend, können wir gleich zum Kaffee kommen? Der Mann am anderen Ende verstand nicht sofort – aber dann: Moksha? MOKSHA? M O K S H A!!! Offff corrrse ju kan kamm! Zum Glück bin ich diverse EnglischAkzente gewohnt und mit der modernen Telefon- bzw. Mobiltechnik mit Bildern hin und herschicken und so, wussten wir kurz drauf welches neue Ziel wir unserem Navi eintippen konnten. Es wurde wegen der vielen Pausen viel später als gedacht. So blieb nur ein wenig gemeinsame Zeit am späten Abend, aber besser als nichts. Pawel führte uns im stockdunkeln an einen schönen Übernachtungsplatz. Ganz still, nur das Summen der Bienen zu hören…
Mit einem kurzen Stopp im Sedletz-Ossarium (einer Knochenkirche) schafften wir es bis zu Tara und Vijan in die Nähe von Prag. (Mokshas WildQuest – ich sage immer „die DelfinSchwimmer“ – Freunde leben weit in der Welt verteilt, einige in Tschechien.) Die Beiden waren zwar gerade in Deutschland, aber sie hatten uns gesagt wo wir parken können. Sie kamen dann Sonntag. So hatten wir einen Tag URLAUB. Wir haben den ganzen Tag das Auto kaum verlassen, d.h. Moksha hat es bis auf den Stuhl neben dem Auto geschafft. Wir haben gelesen, gechrieben, Tee getrunken, Kindern und Katzen beim Spielen zugesehen und auf den Teich geguckt…
Und dann der große Luxus: ein Nachbar – Profiautoschrauber – holte den Van Montag Morgen ab und erneuerte die Bramsscheiben, während wir die Burg Karlstein besichtigten. Und zum Glück hatten wir einen muttersprachlichen Übersetzer.
Jetzt – nach Stunden auf der Autobahn – quietscht nichts mehr. Toll!
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