unterwegs...

Monat: Januar 2022 (Seite 2 von 3)

Mit dem Rad zu den Unterhosen und dann zum Milchaufschäumer

Dass das alte Rad (also wir haben es erst vor zwei Jahren gekauft, aber es war schon ziemlich alt) mehr oder weniger den Geist aufgegen hat, hatte ich ja bereits geschrieben. Ich fand die Idee ein neues zu kaufen total gut, weil das andere neben dem Durchtreten noch einige andere Macken hatte. Es hat mir nicht wirklich gefallen. So schlug ich vor, doch mal im Supermarkt zu gucken. Zuhause würde ich da nie tun. Bin bis heute froh, dass Ricarda mein Rad an mich angepasst hat und ich fahre es seit über 20 Jahren. Aber hier gibt es keine Ricarda… oder wir möchten kein so „teures Rad“, weil wir es soviel dann doch nicht fahren. Die Räder, die es hier über Ebay und Co. zu kaufen gibt, sind oft in unakteptablen Zuständen. Und wir hätten lange suchen und ausprobieren müssen. Also sind wir tatsächlich in so einen Superladen (in Gedenken an Oma benutze ich dieses Wort so gerne) gegangen. Oh weia, solche Räder wollte ich auch nicht  – bis auf eins. Von der Marke Schwinn. Früher war das der führende Fahrradhersteller in den USA… Es war Abends gegen 9, kaum ein Mensch im Laden, da sind wir ein bisschen Rad testen gefahren. Oh man, das hätte ich mich in Deutschland nicht getraut… Die Superläden sind hier ziemlich super groß – lange gerade Strecken. Da dachte ich mir, ich radel´mal zu den Unterhosen. Also gut, in den engen Gängen mit den Teppichen habe ich das Rad geschoben. Fühlte sich aber auch nicht weniger komisch an. Dann noch am Milchaufschäumer vorbei, den Fahrradhelmen und zurück zum wartenden Peter in der Radabteilung. Da war ich wahrscheinlich ungefähr einen Kilometer gefahren und habe das Rad für gut befunden. Nur zum Vergleich, weil $100 weniger, haben wir noch im Konkurrenzsuperladen geguckt. Aber, sofort war der $100 Unterschied zu spüren. Eine Nacht drüber geschlafen und dann haben wir uns zum neuen Rad beglücktwünscht, Peter hat es auf den wackeligen Fahrradhalter geschnallt, es nach Hause gefahren und jetzt wohnt das Rad erstmal mit uns im Wohnzimmer. Also ich bin gesern die erste Runde durch die Nachbarschaft gefahren: Toll – fast wie meins zuhause!

Langeweile und Kurzeweile

Manche Tage hier sind seeeeehr laaaang(weilig). Kommt drauf an was wir so vorhaben, manchmal ist es „nix“ und wir sind mehr oder weniger den ganzen Tag in der Wohnung. „I am bored to death“ habe ich letzte Tage zu Moksha gesagt und sie meinte: „Willkommen in meiner Florida Welt“. Wenn man  (also in diesem Fall Moksha und dann auch oft ich) hier tagsüber wegen der Sonne/Hitze nicht aus dem Haus geht und wegen der Virussituation noch weniger unterwegs ist oder sich mit anderen Menschen trifft – was dann? Ok, es findet sich doch immer was „zu tun“. Manchmal ist es einfach nur aus dem Fenster gucken. Mit dem Baum vor der Rückseite der Wohnung ist es ein wenig wie im Baumhaus. Oder ich lerne mit Moksha deutsch – sie liest mir was vor. Und dann, plötzlich ist doch wieder Essenszeit. Und jetzt, da ich ziemlichaus meinem Jetlag hier eingewöhnt bin, habe ich meine Aufgaben hier wieder übernommen: Küche aufräumen/abwaschen ist eine der Hauptaufgaben… Wir gehen spazieren, wenn die Sonne nicht mehr so stark ist…

Und dann, an einem anderen Tag: Einkaufen, Freunde zum Kaffee auf dem Parkplatz treffen, therapeutische/medizinische Behandlung für Moksha, Einkaufen. Plötzlich ist der Tag sehr kurz(weilig). Also eigentlich zu kurz…

Wie schön endlich weitere Menschen wieder zu sehen, die mir ans Herz gewachsen sind. Auch Moksha war viele Monate nicht Zuhause und hat sie lange nicht getroffen. So gibt es viele Dinge auszutauschen…

Als wir letztens meine „neue“ Ärztin fragten, ob sie Tipps für Moksha hätte, war ihre erste Idee: Neuraltherapie. Hatten wir beide noch nie gehört. Also haben wir uns informiert… Wikipedia sagt z.B.: „Unter der Neuraltherapie wird die gezielte Behandlung von örtlich begrenzten oder auch allgemeinen Störungen des Organismus mithilfe eines Lokalanästhetikums verstanden. Dadurch soll die natürliche Selbstheilungskraft des Körpers unterstützt werden bzw. wird sie teilweise erst dadurch überhaupt ermöglicht.“  Mhhmhhhh. So ist Moksha auf die Suche gegangen und hat jemanden in ihrer Nähe gefunden. Die vielen Narben der Transplantation  die von Außen zu sehen sind (das stört Moksha nicht), „ziehen“ im Innen an Darm und Co. Das stört teilweise schlimm! Es gibt viele „Probleme“. So fuhren wir zum ersten nach Hollywood/Florida. Das ist eine Stadt nicht weit von Miami. Und standen in einer Praxis für innere Medizin – ich dachte einige Zeit dass wir ziemlich falsch sind. Es sah aus wie eine „Schönheitspraxis“. Auch noch als wir im Behandlungsraum waren, die Gerätschaften und die Preise – ach du liebes Bisschen… ) Dann kam Beniley, die Behandlerin. Sie sieht auch sehr „schön“ aus und so jung wie sie gar nicht sein kann mit allen ihre Erfahrungen und Zertifikaten… Alles scheint um Beauty zu gehen, die Produkte, ihre eigene Marke. Sie erklärte alles, wollte den Körper vor der Neuraltheapie noch mit PEMF (Pulsed electromagnetic field therapie) und „Mircro current“ behandlen. Die Informationen wurden immer mehr, wir verstanden immer weniger – aber, jetzt gab es kein Zurück. Wir wollten jetzt wissen wie das alles geht und was geschieht. Ach so, die Kosten – Beniley sagte, sie hätte mit den Ärtzen besprochen, dass es einen Sonderpreis gibt, weil Moksha Spezialfall ist oder so. Ich habe noch nie jemanden erlebt, die bei der Info „Herz-Lungen-Transplantation so „unbeeindruckt“ geblieben ist – wenigstens nach Außen. Die gegenseitige Beeindruckung füreinander stieg ab dann allerdings minütlich… Ich durfte die Behandlung genau beobachten und bekam zusätzlich alles noch genau gezeigt und erklärt. Mit Beautybehandlung hatte das in meinem Verständis nichts mehr zu tun. WOW. Die Magnetischen Pulse, die Mokshas ganzen Körper unkontrolliert schüttelten. Dann die Micro Currents. Mit elektirscher Niedrigspannung werden Muskeln angeregt… Dann ein TENS-Gerät. HA, das kannten Moksha und ich, haben wir doch selber jede eins. Beniley war beeindruckt und kannte unsere Geräte nicht. So kamen wir immer mehr ins Gespräch, während sie ein Anästhetikum um die Narben quaddelte. MEINE GÜTE – was für eineinhalb Stunden.
UND das Beste: Mokshas Körper begann sofort zu reagieren. So wie „versprochen“ – es geschahen deutlich bemerkbare Dinge. Nicht unbedingt angenehm, aber das gehört in diesem Fall zum Heilungsprozess. Gestern war die zweite Behandlung. Neben den Behandlungen haben wir viel persönlich erzählt – die Frau scheint eine besondere „Therapeutin/Heilerin“ zu sein. Über sich selbst sagt sie auf der Seite der Praxis:
„I was born to serve, my purpose in life is to be the happiest version of myself and jointly support the evolution of Humanity by creating spaces for many people to discover that it is possible to take responsibility for transforming their lives in an easy, fast and fun way. I only accompany those who are committed to Transforming and Designing a Happy and Satisfying life. I take great pride in what I do. I am like an artist and my clients are my canvases. I provide the best possible experience because it brings me joy. Don’t take my word for it. Book an appointment and find out for yourself. I guarantee you will love it. – Beniley Llorens.“ Wir sind sehr beeindruckt und sie fand, sie hätte auch gerne so Freundinnen wie Moksha und ich es füreinander sind. Wir können sie gerne in unseren Club der „Special Needs“ aufnehmen. Allerdings wohl eher als Ex-Special-Needs, quasi als Ehrengästin:-)  Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Termin! Und bis dahin beobachtet Moksha, das ihr Körper die Behandlung annimmt und Veränderungen zeigt. Toll!

 

 

 

Morgens um 6.10Uhr aus der Küche: IIIIIIIHHHHHHHHHH

„Ach du Scheise“, ruft Moksha, als sie sich beruhigt hat. Das Tierchen läuft auch noch auf der Küchenarbeitsplatte. Ich denke sofort: Wo eine Kakerlake läuft, laufen noch ganz viele andere. Aber nein, beruhigt mich Moksha. Ein bis zweimal im Jahr kommt eine einzelne Kakerlake in die Wohnung gelaufen. Aber noch nie hat es eine bis auf die Arbeitsplatte geschafft. Es dauerte ein wenig bis wir alles freigeräumt hatten um sie zu fangen!

Dann  konnten wir weiter machen mit unserem Plan für den Morgen: ein Ausflug im Sonnenaufgang in das „Arthur R. Marshall Loxahatchee National Wildlife Refuge“ (10216 Lee Rd, Boynton Beach, FL 33472  – kannman so in die google maps Suche eingeben und dann schön von oben gucken…)  ca. 10km entfernt von uns. Der Park gehört zu den Nationalparks und Moksha hat einen Pass für den Eintritt und kann darauf Leute mitnehmen. Peter hat ein Fahrradtransportding ans Auto gebaut – also konnten wir auch endlich unsere jahrelange Idee umsetzen: über den Deich am Sumpf langradeln. Peter hat´s am Knie, er wollte laufen. Passt auch – wir haben nur zwei Räder…

Es ist nicht „besonders aufregend“ in der Sumpfgegend. Es sieht überall gleich aus, viel Wasser und grün. Lange gerade Wege. Und viele Watvögel. Für Alligatoren ist es so früh am Morgen noch zu kalt. Wir hatten eine tolle Zeit im kühlen, morgendlichen Sonnenaufgang. Etwas beunruhigend war, dass mein Fahrrad plötzlich nicht mehr so fuhr wie gewohnt. Immer wieder trat ich ins Leere. Kein gutes Zeichen bei der alten Möhre. Aber irgendwie ging es dann doch immer wieder…

Zum Frühstücken fuhren wir an einen See mit Ausblicksplattform. Also ich frühstückste dort, weil inzwischen war die Sonne draußen und Moksha geht nicht in die Sonne, wenn es nicht sein muss. Den Moment als ich mich hinsetzte kam ein Alligator geschwommen. Der schien wie ein Hund zu betteln. Jetzt verstand ich auch das Schild auf dem erklärt wurde, warum es absolut verboten ist die wilden Tiere zu füttern: sie gewöhnen sich an die Menschen, „erwarten“ was zu Essen und werden teilweise aggressiv um es zu bekommen. Dann müssen sie getötet werden. Der zweite, deutlich größere Alliagtor schwamm in meine Richtung blieb aber weiter weg „liegen“. Es ist immer wieder etwas unheimlich, wenn die Tiere so absolut lautlos so nah an mich heranschwimmen…

Zum Abschluss dieses frühen Morgenausflugs gingen wir noch in den Laden der „Green Pepper Farm“. Waren wir doch gerade an den laaaaangen Gemüsefelden vorbeigefahren. Und haben auch gesehen, wie Gift gespritzt wurde. Interessant zu sehen, wie das Gemüse draußen gelagert wird: covered in ice cubes. Das kenne ich sonst nur von Fisch!
Wieder zuhause angekommen haben wir als erstes das in Gemüse in Wasserstoffperoxid gebadet – damit ist hoffentlich der Großteil des Giftes abgewaschen.

Das nächste Mal wollen wir mit dem Kanu in den Loxahatchee Park Park. Gestern sind 3 aufblasbare Sitze für das aufblasbare Boot angekommen. Wir werden es in der Wohnung probesitzen und dann in den nächsten Tagen auf´s Wasser. Wir wären gerne gleich heute gefahren, aber es hat geregnet. Und wenn es hier regnet wie gestern abend, fällt mir immer wieder auf was es heißt in den (Sub)Tropen zu sein… Es SCHÜTTET wie verrückt. Und wenn sogar der Wetterbericht warnt – aiaiai.

Also ist heute eher ein ruhiger, „langweiliger“ Tag. Es wäre scnön ein neues, gebrauchtes Rad zu finden. …

(Die Bilder auf denen erstmal „nix“ zu sehen zu sein scheint sind oft Suchbilder! Das kommt dem sehr nahe wie es hier in der Natur ist… Erst „nur Grün“ und dann doch Vögel, Fische, Schildkröten, Alligatoren…)

 

 

Waffelsonntag und Picknick am Strand – doch nicht, zu windig!

Traditionell ist für mich Sonntags Waffeltag 🙂 Das kann auch hier gerne so bleiben. Um nicht ewig in der Küche zu stehen habe ich es mir am Küchentisch gemütlich gemacht. Wir haben jetzt Waffeln für die ganze Woche eingefroren!

Am Nachmittag waren wir am Strand zum Picknick verabredet – aber manno war das da windig. Und sehr hohe Wellen. Ich wäre da ja gerne ins Wasser gegangen, hatte aber keinen Badeanzug dabei. Außerdem war die rote Fahne gehissst, es gibt Riss-Ströumg-Warnungen und ich würde nur mit Peter ins Wasser gehen – als möglicher Retter. Ich weiß nicht wie fit ich im Moment mit meinen Armen/Schultern im Wasser wäre. Aber – Peter hatte auch keine Badehose dabei…
Eigentlich waren wir ja auch zum Picknick verabredet. Der wunderbar am Strand gedeckte Tisch war aber nicht für uns. Außerdem hatten wir dann doch keine Lust im wehenden Sand zu sitzen. So sind wir ein wenig am Wasser gelaufen. Immer mit Vorsicht – es gab viele angeschwemmte Portugiesische Galeeren! ACHTUNG: sehr giftig! Und dann habe ich eine Sonnenbrille gefunden – genau passend zu meinen Klamotten und quasi wie neu!  Ob die wirklich zum sonnenbrillen nutzt – keine Ahnung, es war ja bewölkt. „Great find“ fanden die anderen. Hier ist sowas Schräges irgendwie normal und mich kennt ja auch keiner 😉

 

Das Leben im Jetlag

Ich habe mich so langsam hochgearbeitet – ich schaffe es jetzt bis 21.30Uhr wach zu bleiben. Aufwachen tue ich noch immer früh bis 6 versuche ich aber ruhig im Dunkeln liegen zu bleiben. Tagsüber geht es mir schon ziemlich normal. Keine Kopfschmerzen oder sonstigen ungemütlichen Körpersensationen.

ABER – ich habe ja auch beste Beschäftigung und Ablenkung.
– Wenn es hell geworden ist mache ich mein Qi Gong, gucke aus dem Fenster. Auf das immer „schön kurz“ geschnittene Gras der Wohnanlage, in die Bäume, sehe die „alten Leute“, die ihre Fitnessspaziergänge machen oder mit ihrem Hund spazieren gehen. Die meisten sehr bunt angezogen – so habe ich „Alte “ in Deutschland nur wenige gesehen.
– Es gibt eine „Qi Maschine“ um die Leber zu bewegen, unsere „Zapper“ zur „FequenzHeilung“ – wir sind voll ausgerüstet mit allen möglichen GesunderhaltungsIdeen; mit und ohne Gerät. Ich bin froh, dass ich nicht Mokshas Übungen mache… Z.B.: Sie hat so ein pfeifengroßes Plastikteilchen, dass „The Breather“ heißt. Es „erschwert“ das Ein-und Ausatmen in unterschiedlichen Stufen. Regelmäßig benutzt, stärkt es die Lungenmuskeln. Ich habe mich immer gefragt wie es sich anfühlt, wenn Moksha sagt, dass sie lange schlecht atmen konnte. Noch schwerer aus- als ein-. Jetzt habe ich eine Idee und verstehe das bedrohliche Gefühl, dass Menschen in Situationen mit Atemnot beschreiben…
– Weiterhin lese ich, am Comuter oder im Buch, für meine SoulBirthDoula-Ausbildung oder was auch immer.
– Ich mache Frühstück, koche Tee, und gehe dann mit dem Frühstück raus auf den Catwalk – Vitamin D3 sammeln! Meine Zahnärtzin will im März was an meinem Kiefer reparieren. Damit der Knochen schnell heilt, trug sie mir auf, meinen Vitamin D Spiegel zu erhöhen! Das ist teilweise harte Arbeit für mich, weil es sooooo heiß ist wenn die Sonne wirklich scheint. Aber – es ist natürlich auch ein Spiel; ich muss das so nicht machen. Tropfen gehen auch.

Vorgestern war ich alleine Fahrradfahren. 7km hin- und zurück. Moksha ließ mich nicht fahren ohne Blinklichter – mhhhh, jaja… Ja ich weiß, die alten Leute hier habe ihre Autos nicht unter Kontrolle. Weil sie teilweise „sehr alt“ sind aber auch wegen der vielen Medikamente die sie nehmen. Sie sind einfach nicht zurechnungsfähig. Ich kann das immer gar nicht wirklich glauben – aber hier sind deswegen schon schlimme Unfälle passiert. Hinzu kommt, dass hier so gut wie keiner Rad fährt und dass die Autofahrer keine Rücksicht nehmen. Auch fast undenkbar für mich, ist Fahrradfahren in Hannover doch so alltäglich normal. Also ok, ich mache mich auf den Weg, so defensiv fahrend wie möglich. An der ersten großen Ampelkreuzung warte ich minutenlang auf grün. (Das ist hier normal, auch für die Autos.) Dann bin ich an der Reihe die 8 Spuren zu überqueren. Und ganz am Ende, ich bin fast da – ich fasse es nicht: fährt ein junger Mann mit seinem Riesenauto mitten auf den Fußgängerweg und versperrt mir den Weg. Während er mich ansieht! Ich frage mich einen Moment, ob das auch als Möglichkeit der Kontaktaufnahme genutzt wird… JA, ich habe sein großes Auto gesehen. Und ja, ich habe mit ihm laut geschimpft. Also – dass war doch extra! Also kommt auch noch dazu: Aufpassen im Straßenverkehr – es gibt Menschen die einen extra ärgern wollen, oder so. Einen Kilometer weiter ist der Fußgängerweg gesperrt. Ich muss runter auf die Straße. Das Auto der Bauarbeiter steht aber auch hier auf dem abgetrennten Streifen, der ein Radweg sein könnte. Zum Glück kommt grade kein Auto, die fahren nämlich ziemlich schnell auf ihren 3 Spuren; ich fahre auf die Straße. Der Bauarbeiter sieht mich und macht mir ganz schnell den Weg frei.  Ahaaa, so geht es also auch. Mein Ziel erreicht, die Wakodahatchee Wetlands, will ich mein Fahrrad anschließen. Freundlich werde ich von einem Guard darauf hingewiesen , dass es hier nicht geht. Aber dahinten. Soll seinen Kollegen fragen. Bin immer wieder erstaunt über die großen Männer mit sehr dunkler Haut in Uniform, die oft solche „Wächter-Job´s“ haben.  Dieser Kollege erklärt mir alles SEHR genau, wie ich am besten mein Rad in welchen der 3 Fahrradständer schiebe und wo ich das Schloß anbringe. Komischer „Service“, aber scheint hier normal.
Beim Spaziergang auf den Boardwalks über das Wasser ist mir alles sehr vertraut. 2 Jahre war ich nicht hier. Und alles wie immer. Teilweise wohnen die Tiere noch immer an den gleichen Stellen. Die Fotografen mit ihren RIESEN Objektiven und die vielen alten Menschen (viele andere gibt es in dieser Gegend hier kaum 😉 die alle auf der Suche nach Alligatoren, Schildkröten, Schlangen, Leguanen und Vögeln sind. Und es ist so beeindruckend, wenn dann eines der Saurier direkt und den Füßen durchtaucht! Und schön, den Geschichten der Menschen zu lauschen: „Gestern hat ein Alligator vor den Augen der Menschen einen Leguan gefressen! Ja, gleich hier!“ Langeweile hat man hier nie: Es gibt immer Tiere und Menschen zu beobachten. So schön, die Leguane in den Bäumen, die Watvögel auf dem Grün im Wasser…

Einmal am Tag, wenn die Sonne nicht so stark scheint oder auch im Dunkeln, ist „Pod Spaziergang“. Pod ist die Bezeichnung der Gruppe bei Delfinen und Walen. Also Walherde, Delfinschwarm. Moksha nennt uns Dreiergruppe Pod. Sie findet, das ist die beste Bezeichnung die sie für uns finden kann. Oft sind wir auf dem ehemaligen alten Golfplatz; dort ist jetzt eine Wohnsiedlung. Eine wo nur teure Autos stehen. udn wieder nur Menschen ab 55 leben. Wir wollen mal angucken, was sich seit dem letzten Mal verändert hat. Für mich so ungewohnt so leben zu wollen… Und eines Abends – wir finden eine Mutprobe: Wer traut sich das Licht vom Tennisplatz anzumachen? Noch ist er nicht in Benutzung, sieht aber aus wie fertig! OK, Peter fängt an – ach du liebes Bisschen. Das sind so riesen Flutlichter die die halbe Nachbarschaft erleuchten. Wir haben jede(r) einmal getraut und sind dann schnell durch die Büsche verschwunden (was auch sowas wie ne Mutprobe ist, weil man hier eher auf den Wegen bleibt!).

Gestern dann war ein langer Tag! morgens einkaufen, früh um 9, da sind die Geschäfte noch leer. Dann gegen Mittag endlich Freundin Melinda besuchen! Ich habe sie jetzt zwei Jahre nicht gesehen. Wir waren viel in Kontakt zwischendurch und jetzt endlich wieder live! Der Besuch war kurz, weil wir weiter fuhren zu einem neuen Therapietermin für Moksha. Neural Therapie zum Narben entstören. Meine tollen Ärzt:innen zuhause haben immer gute Ideen und wir finden dann hier Leute, zu denen Moksha gehen kann. Ich fand es sehr interessant und bekam alles genau erklärt.

Jetzt drömeln wir so vor uns hin bis gleich Besuch zum Abendessen kommt. Wir haben ein paar Bücher aus der Bücherei ausgeliehen – ich gucke, was wir so als Tagestouren machen konnen…

Ach ja, gestern kam auch noch „unsere“ neue Nähmaschine. So können auch die Nähprojekte losgehen!

 

 

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