unterwegs...

Monat: Dezember 2018 (Seite 4 von 5)

Bei Mokshas Onkel und Christmas-Parade in Carrboro

Wie schon erwähnt: ich wurde sehr herzlich als „Teil der Familie“ aufgenommen. Wunderbar, so fühlte ich mich auch right away. Und als die beiden morgens das Haus verließen, war ich plötzlich ganz alleine im dem großen Haus. Was für ein toller Ausblick in den Wald mit Bach. Aber – ich würde mich ja bald auf den Weg zu Moksha machen. Ich hatte ihr geschrieben: „Falls ich nicht auftauche habe ich mich unter Bettdecken und Kopfkissen verloren! Als ich abends in das Zimmer mit dem riesigen Bett kam, sah alles ganz harmlos aus… Aber dann, einmal den Weg unter die sieben Schichten von Decken geschafft, 3 Mal umgedreht – ich verstehe einfach nicht wie die Amis das machen! WARUM – welchen Sinn macht es um Himmels Willen mit diesen ganzen DeckenSchichten. Es passiet immer wieder, dass ich alles auf den Boden schmeiße und von da auch Schicht für Schicht alles wieder aufbaue. Und das ist bei ca. 2,50×2,50 auch gar nicht so leicht. Aber – ich habe es auch diesesmal wieder raus geschafft!

Da es Moksha im Krankenhaus gut ging, habe ich am 2. Morgen die Einladung angenommen mit auf die ChrsitmasParade des Dorfes zu gehen. Die Tradition: mit Biscuit und Kaffee an einer Straßenecke stehen, frieren und der Parade zusehen. Familie, Freunde, Kinder, Hunde – alle da. Zum Glück war ich auf das Wetter vorbereitet. Ich wusste beim Losfahren in Florida ja, dass es hier ungefähr 0 Grad sein würde und war mit langer Unterhose, MerinoOberteilen und allen weiteren Schichten gut ausgestattet. So konnte ich in aller Ruhe den „originalen Biscuit“ genießen und den Feuerwehrautos, Tanzschulen, Cheerleadern, Hundeadoptionsvereinen, Chinesischen Drachen, Schulen, Kirchen, kleinen und großen Betrieben und Vereinen der Stadt bei ihrer Präsentation zuschauen. Schön zu sehen, wie freundlich und wertschätzend die Meschen hier miteinander umgehen. Ein Polizist bleibt stehen, um den Baby Hund zu streicheln, die Leute aus den Autos rufen in allen Varianten „Merry Christmas“, mit persönlicher Ansprache werden Süßigkeiten verteilt – sogar an die Hunde, also dog-treats“, die Menschen am Rand rufen den Akteuren ihre Bewunderung zu… Ich bin hin- und hergerissen zwischen „Ach du meine Güte – übertriebene, amerikanische Freundlichkeit“ und „wie schön, wenn Menschen einfach ganz (un)verbindlich freundlich zueinander sind.“ Und zu mir als „Fremder“ sowiso.

Doch dann  wollte ich los. Moksha hatte das Navi so vorbeiretet, dass alle möglichen Ziele im Ordner Elke eingespeichert sind. Toll – so ist es ein Leichtes die Bestellung „Zimt-Schnecke“ in der deutschen Bäckerei Gugelhupf in „Irgendwo“ einzukaufen. Ich weiß ja eigentlich immer gerne wo ich bin, in diesem Fall war es egal, ich folgte dem Navi. Das Drama war dann nur, dass scheinbar wegen dem nahenden Schneesturm und der Hamsterkäufe ,die Zimt-Schnecken ausverkauft waren. Es gab aber auch: Mandelhörnchen, Schweineohren, Spekulatius und Stollen. Und die Menschen konnten das auch genauso aussprechen. Also habe ich uns ein Sortiment dieser Leckereien gekauft und mich auf den Weg gemacht. Allerdings – der Parkplatz war so hoffnungslos überfüllt – da hilft auch kein Navi.  Und gegen die offensichtliche Verzweiflung von Menschen an Kreuzungen mit 4 Stoppschildern auch nicht. Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht wer wann fährt. Auf einem überfüllten Parkplatz ist das auch nicht so leicht von wegen: wer zuerst kommt, weil irgendwie stehen alle in der Schlange und sind alle gelichzeitig zuerst… Da hilft nur Geduld. Um die bitte ich dann auch auf den 6 spurigen Straßen wenn ich dem Navi nicht richtig zugehört habe oder an den roten Amplen wo man manchmal rechts abbiegen darf und dann wieder nicht… 😎

 

Major Winter Storm – possibly historic snow storm

Im Moment ist hier ganz schönes Wetter. Kalt aber blauer Himmel, also heute Morgen war das so. Sonntag wird das ganz anders sein: Es gibt eine Unwetterwarnung für einen schweren Schneesturm mit möglicheweise Zentimeterweise Eis. Ui, das hört sich heftig an. Vor allem auch, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass ich da wo ich im Moment übernachte für ein paar Tage quasi eingeschneit sein werden könnte. In den Nachrichten wurde empfolen sich auf möglicherweise 3 Tage „Zuhause bleiben“ einzustellen. Vielleicht auch ohne Strom.

So haben wir heute beschlossen: ich werde alle meine Sachen die ich ins Haus gebracht habe morgen wieder ins Auto packen. Dieses werde ich dann im Krankenhaus Parkhaus abstellen und 1 bis zwei Nächte auf dem „Schlafstuhl“ neben Mokshas Bett schlafen. So ist das Auto sicher vor Schnee und Eis und wir müssen uns im Krankenhaus keine Gedanken machen um Hamsterkäufe. Moksha wird eh versorgt sein und ich dann gleich mit.

Ich bin sehr gespannt. Das hört sich mal wieder nach großen Abenteuer an.

Hannover – Monaco: 1260km

Delray Beach/Mokshas Haustür – Durham: 1260km!

Das ist doch der Wahnsinn. Soweit sind wir heute mal eben gefahren. Morgens um 7 Uhr los, abends um halb neun da. Und ganz verrückt: die meiste Zeit davon immer „geradeaus“ auf der Interstate 95. Als wir in Delray darauf auffuhen sagte das Navi: 722 Meilen/1161km auf der Straße bleiben.

Was mir wieder einmal bewusst wurde: Ich mag die deutschen Verkehrsreglen, vor allem auf der Autobahn doch SEHR! Die Großen und Langsamen fahren rechts, die anderen weiter links und auf der linken Seite überholt man sich gegenseitig. Wie einfach ist das denn… Theoretisch ist das hier auch so, es gibt sogar Schilder die das sagen. Praktisch scheint es keine Bedeutung zu haben. Ich weiß nicht welcher Regel hier gefolgt wird – offentsichtlich so einer wie: Ich fahre wo am meisten Platz ist oder wo ich es am schönsten finde. Und da bleibe ich dann solange wie es mir gefällt, es gibt ja genug Platz zum überholen… Hinzu kommt, dass die Großen, auch die ganz Großen genauso schnell fahren wie alle anderen. Und zwar auch auf allen Fahrbahnen. Aiaiaiiii, das war für mich StraßenverkehrrRegelliebendesWesen ziemlich aufregend. Und die RiesenTrucks scheinen mir noch größer als die LKW zuhause. Nur das mich dort noch keiner mit 130 überholt hat!!! Zum Glück fahre ich ja gerne Auto, kann mich insgesamt gut orientieren und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. So fuhren wir abwechelnd von Pee-Break zun Gas-Station. Aus den floridianischen Suptropen, durch Palmen, Sumpf und ewig weite Landschaften, nach Gerogia. Die Vegetation ändert sich, immer mehr PineTrees säumen die Straße, große Seen werden mit Brücken überbrückt, South Carolina – das erste Mal in meinem Leben sehe ich Baumwollfelder. Als wir dann nach North Carolina kamen war es schon dunkel. Und Kilometer für Kilometer bestaunte ich die Landschaft, weil Moksha fuhr oder selber saß am Steuer. Da kann ich natürlich auch gucken aber vor allem bei dem „wo werde ich überholt“ und „wo werde ich überholen“ Treiben auf der Straße lag meine Hauptkonzentration natürlich hauptsächlich auf der Straße. Ach ja, nicht zu vergessen – die Löcher auf der Straße: Au weia. Ziemlich kaputt manchmal. da würden bei uns Schilder stehen von wegen „Straßenschäden“, bzw es gäb Geschwindigkeitsbegrenzungen oder es würde repariert.

Aber, wir sind am Ende gut durchgekommen, ich habe Moksha am Krankenhaus abgesetzt und bin das selber noch 30min weiter zu ihrem Onkel gefahren, wo ich übernachtet habe. Irgendwo in den stockdunkeln Wald hat mich das Navi geführt. Toll, dass das mit den Navis heute so einfach geht. Endlich angekommen wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Wie wunderbar. Mein Gefühl von „in der Welt zuhause“ wurde wieder einmal bestätigt.

 

 

Some time together before going up north tomorrow

Die Tage hier verfliegen so vor sich hin.

Seitdem ich angekommen bin ist klar: Donnerstag morgen fahren wir mit dem Auto nach North Carolina, nach Durham in Mokshas „TransplantationsKrankenhaus“. Dort wird sie eine stationäre Behandlung für ein paar Tage bekommen. Ich wohne „um die Ecke“ bei ihrem Onkel und werde tagsüber bei ihr im Krankenhaus sein. The „alternate caregiver“ – Peter ist noch arbeiten, ich übernehme seinen „Job“. Dieser wird, neben „einfach da sein, zuhören was die Ärzte sagen und gemeinsam Zeit verbringen“ auch Hühnersuppe und anderes Essen, Wasser und wir werden sehen was sonst noch vorbeibringen sein. Ich denke, ich werde auf der Fahrt morgen erfahren was sonst noch – wir werden 11-12 Stunden im Auto unterwegs sein 1250km und haben ganz viel Zeit… Wir werden auch Zeit haben uns langsam an das andere Klima zu gewöhnen. Gestern waren hier noch 30 Grad, heute nur noch 20, morgen abend in North Carolina wird es frieren. Und – in Peters Auto ist die Heizung kaputt. Ok, es gibt Decken und so Fußwärmteile für die in die Schuhe zu legen, heißen Tee und so weiter. Moksha und Peter sind das gewöhnt, sowohl die langen, weiten Autofahrten als auch nicht vollständig funktionierende Autos. Ich begebe mich mit in diese Tradition.

Die Tage der letzten Woche waren eher „unspektakulär“: gemütlich aufstehen, irgendwann frühstücken, Qi Gong/Yoga machen, fernsehen bis es langsweilig wird, einkaufen, Feunde treffen, Mittagessen, Americano trinken, Weihnachtsdekorationen (das an den Palmen draußen waren wir nicht 😉 anbringen und den Kronleutchter neu schmücken (das dauert ein bis zwei Tage, weil dazu auch die Boxen mit dem Krams zum Schmücken aus dem Public Storage geholt werden müssen und der Schmückprozeß selber ist ein langer…), Fotos machen – gerne in einem der Parks um die Ecke, auf dem alten Golfplatz spazieren gehen (der inzwischen für eine Großbaustelle vorbereitet wird), Deutsch lernen, ins Kino gehen, Abendessen, und SPÜLEN. Moksha hat mal gesagt: „You are the worlds best kitchen gnom“. Ich bin sehr damit einverstanden dauernd zu spülen – weil: Moksha kümmert sich immer um das Essen. Was für ein Luxus. Jedesmal von Neuem läuft mir schon bei der morgendlichen Aufzählung was es über den Tag zu essen geben wird das Wasser im Mund zusammen. Das ist für mich soooooo sehr Urlaub bekocht zu werden. Toll. Und Moksha freut sich immer wieder darüber, weil es ihr so Spaß macht und ich so easy zu satisfyen bin. Klar, ich liebe Essen und von ihr zubereitet sowiso.

 

Wind am Strand – Egg im Diner – Downton Abbey in West Palm Beach

Dieser Tag war einer typischer von denen, an dem wir aus „einer Notwendigkeit“ ein Abenteuer machen: Abfahrt um 5.30Uhr – Peter zum Flughafen bringen. Die Idee noch früher zu fahren um dann Freunde zum Frühstück in einem Diner zu treffen schien selbst mir dann doch zu abenteuerlich. Obwohl noch halb in der „Deutschland-Zuhause-Zeit“ (das sind 6 Stunden  voraus) fällt mir das früh aufstehen gerade leicht.

Unsere Variante hat mir dann sehr gut gefallen:
Peter am Flughafen rauslassen. (Dort standen alle paar Meter grellblinkende Polizeiwagen – Polizeipräsenz amerikanischer Art. Es schien keinen speziellen Grund zu geben, außer dass an dem Wochenende sehr viele Leute reisten/es am Fort Lauderdale Flughafen mal eine Schießerrei gegeben hat/wegen der aktuellen politischen SItuation??? Für einen Moment wird mir dann bewusst, dass es hier ja „öfter mal“ Schießereien gibt, aber dann ist es auch schon wieder vergessen.)

Weiter ging es zum Sonnenaufgang an den Strand von Fort Lauderdale. Aiaiaiii war das windig. Nach kurzem Überlegen ob wir das wirklich wollen, war ich froh mich für JA entschieden zu haben. Und das hatten auch schon andere getan – Samstag morgen um kurz vor 6. Menschen mit Metalldedektoren, Liebepaare, Sporttreibende. Das Meer war sehr aufgewühlt mit ziemlich hohen Wellen. Beeindruckend. Immer wieder. 60km weiter in Richtung Osten liegt Bimini, die MiniBahamasInseln wo Moksha und ich uns vor 3 Jahren trafen. Mit heißem Tee, Sand in den Augen und einem Greifvogel der auf Fischfang war ging vor uns die Sonne auf. SCHÖN.

Die nächste Stunde war eine der klassischen „Amerika-Lessons“: Frühstück im Diner“. (Mehr zu diesem Thema ist in einen andere Post umgezogen… : „SE, grits, dry bagel – OE, HF, dry eng. – breaks yolks, oat, biscuit“)

Nach einem kurzen Zischenstop zuhause haben wir uns mit Gisela getroffen um in Richtung Norden nach West Palm Beach zu fahren. Zu Downton Abbey Exhibition. Mir sagte das nichts, aber ich bin nun halbwegs eingeweiht in diese offensichtlich sehr beliebte Fernsehserie. Außer dass die Ausstellung unverschämt viel zu teuer war, war es interessant.

Interessant war dann auch im reichen West Palm Beach herum zu laufen, hauptsächlich um einen schönen Platz zum Mittagessen zu finden. Eine Idee war ganz oben in einem Einrichtungshaus, mit Blick auf Palm Beach und das Meer. Ach du liebes Bisschen! Ja richtig, wir waren in Palm Beach – teueres Pflaster. So wir es beim gucken belassen, vor allem in dem Kaufhaus, wo es sehr exklusive Einrichtungsgegenstände gab. Das Restaurant was wir dann fanden war auch schick, aber nicht so fancy und vor allem nicht so voll. Sehr gefallen hat mir die Rückfahrt. Es macht Spaß mit Menschen hier unterwegs zu sein, die sich auskennen. Über die Palm Beach Landzunge, an den wahnsinnig teueren Villen und Hotels vorbei. Die Idee in einem demnächst einen Tee zu trinken finde ich gut.

 

       

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