unterwegs...

Kategorie: SNOT 2018/19 Nov/Jan – Florida – SNOT on Steroides (Seite 4 von 7)

Und – was macht ihr so?

Das werde ich gerade immer mal wieder gefragt.

Heute habe ich gedacht: das was sich so viele für lange Winterabende immer wieder vornimmt…
Zum Beispiel: Sachen Stopfen 😉 Tatsächlich habe ich das heute getan. Draußen auf dem Catwalk – auch wenn es weder dunkel war noch sich nach Winter anfühlt… Obwohl hier ja tatsächlich auch Winter ist. Im Sommer würde ich mich bestimmt nicht vor die Wohnungstür setzen – da ist es dann viel zu heiß…

Was machen wir sonst so: schlafen bis wir wach werden, frühstücken, Qi Gong machen, Phantasien für die Mahlzeiten des Tages diskutieren, Spazieren gehen, Auto zur Werkstatt bringen, immer wieder erzählen, die Wohnung schmücken, Filme gucken (von der Couch oder im Kino), Menschen treffen, einkaufen, über völlig verrückte AutofahrerInnen aufregen, Lesen, im Internet surfen, Sonnenaufgang gucken undundund – was man alles so machen kann wenn man Zeit hat und zu dritt ist und sich gut versteht…

Für mich das Erholsame: die ganzen Alltagsdinge fallen weg: Für mich klingelt kein Telefon, es gibt keine Post (und wenn dann nur ganz schöne), keine Arbeitsorganisation oder Planereien im Kalender… Sogar wenn wir spazieren gehen ist es mir total egal, ob wir links oder rechts gehen – ich folge einfach. Tolle Erholung!

Das ganze noch ein wenig bebildert:

Mit Popcorn am Kamin sitzen 🙂

Nähen, Stopfen, Sachen für Mokshas nächsten Markt fertig machen…

Einen LunchAusflug zum Inder nach Palm Beach machen und dann noch ein wenig weiter Manatees gucken (es gibt dort eine Fabrik die warmes Wasser ins Meer leitet. Die Manatees finden das toll und tummeln sich dort. Als wir da waren, war es sehr windig – es kann auch so aussehen wie auf dem Bild…   http://www.visitmanateelagoon.com/
hier sogar mit Web-Cam:   http://www.visitmanateelagoon.com/manatee-cam/

 

Die DolphinQuest im Winterschlaf checken – auf diesem Boot habe ich so viele „aufregende“ Stunden verbracht, beim Delfinschwimmen… Jeder Schritt ist mir vertraut… Nun liegt es hier auf einen Kanal am Festland – keine Delfine in Sicht…

 

Toller Parkplatz mitten in Fort Lauderdale – Dank Mokshas „BehindertenParkAusweis“ durften wir ganz exclusiv parken…

 

Ein Spaziergang am Rande der Everglades – here: Arthur R. Marshall Loxahatchee National Wildlife Refuge Complex

 

 

Frühstück im Sonnenaufgang – das ist die Zeit before you have to feed the parking meter und wenn die Trecker unterwegs sind, die den Strand harken und die Straßen noch frei von verückten alten AutofahrerInnen

„Peter, look what our Schattenparker just did!“

Ich sage euch, irgendwann kaufe ich mir einfach ein richtiges Oberbett mit Bezug, dann hat dieses Drama ein Ende. Ich werde, wie oben zu lesen, überhaupt nicht ernst genommen mit meinem BettdeckenProblem. Ich verstehe es aber auch nicht, wirklich nicht. Wieso ist es für manche Menschen ganz normal unter einem Sammelsurium von irgendwelchen Decken und Laken zu schlafen? Offensichtlich gar nicht darüber genervt zu sein, dass diese sich immer wieder gegeneinander verschieben oder vom Bett fallen? Nachts wach zu werden, weil es irgendwo kalt ist, weil nur noch eine Schicht Laken auf dem Körper übrig geblieben ist? Am nächsten Tag das Knäul von Laken wieder auseinander zu sortieren, um Abends unter „die Bettdecke“ kriechen zu können…

Ich habe ja zwischenzeitlich gedacht, dass nur mein Bett am nächsten Morgen so aussieht – aber ne, nee – das sieht bei anderen auch so aus!

Dann kam mir die Idee – ich habe die Schicht, die so richtig wärmt aber super rutschig ist, einfach an eine große unrutschige mit Sicherheitsnadeln festgesteckt – ha – die erste Nacht die ich nicht wegen Bettdeckendramen wach geworden bin!

Sollen sie mich doch wimp, pussy, wuss, chicken, Schattenparker oder was Moksha sonst noch alles einfällt nennen – ich mag meine Oberbetten mit Bezug!

„Feuer verschlingt Clubhouse in Delray Beach“

So schreiben die Medien.

Der 90jährige Nachbar steht in Unterwäsche auf dem Catwalk und sagt, dass es schon einiges braucht um ihn so aus der Wohnung zu locken – aber: that is something! In 100 Meter Entfernung steht das Clubhaus der Community in Flammen. Es ist so hell, dass die nächtliche Beleuchtung denkt es ist Tag und ausgeht; es ist so warm, dass wir die Hitze bis zu uns rüber spüren. Zu unserem Glück bläst der Wind in eine andere Richtung. Wenn der Rauch zu uns rüber gekommen wäre, hätte Moksha die nächsten Tage wohl nicht in ihrer Wohnung sein können. So stehen wir da auf dem Catwalk der 3. Etage und staunen das Feuer an. WOW – wie schnell das geht. Die Bücherei, der Fitnessraum, der Billiardtisch, die Saunen – gerade letzte Tage habe ich mir alles angesehen. Die ganze Umgebung ist rot erleuchtet von den vielen Feuerwehrwagen. Sehr beeindruckend diesem Geschehen aus sicherer Nähe zusehen zu können.

Als wir aus dem Kino wieder kommen fährt der letzte Feuerwehrwagen vom Gelände. Wir erfahren, dass niemand im Gebäude war oder verletzt wurde. Es hat offentsichtlich eine Explosion gegeben…

 

„It’s not your grandmother’s skirt – it’s her tablecloth!“

Wer Moksha schon einmal gesehen hat (oder Fotos von ihr oder ihrem Kleiderschrank), weiß um ihren ausgefallenen Kleidungsstil. Farben, Muster, Material, Stile – alles bunt gemischt. Manche nennen es Augenkrebs 😉 andere finden es great und alles was es an Geschmacksnuancen dazwischen gibt.
In der Zeit, als Moksha wegen ihrer extremen Atem-/Gesundheitsprobleme housebound (ans Haus gefesselt) war, hat sie begonnen zu nähen. Aus alten Tischdecken wurden Röcke, aus der Idee eine Marke – Tablewears:  https://www.etsy.com/shop/tablewears

Gestern waren wir auf einem Night Market, wo sie diese  zur Weihnachtszeit zum Verkauf anbietet. Den Tag haben wir mit letzten Vorbereitungen verbracht. Ich wurde als seamstress für letzte Näharbeiten eingesetzt, Peter das Auto gepackt. Wir waren ein super 3er Team, wir hatten alles schnell aufgebaut. Mit Peter als Licht-Techniker war der Stand de bestausgeleuchtetste von allen. Und – Moksha hat Röcke verkauft!

Einer der anderen Stände verkaufte Essen – specialties from the south. So lernte ich kennen, was „Shrimps, Grits and Cheese“ ist.

 

 

Aus dem Schnee in die Sonne

Nachdem Mokshas Behandlung abgeschlossen, war musste sie noch eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Ich blieb auch. Warum auch immer, habe ich in dieser Nacht meinen Sessel nicht ganz ausgezogen und stundenlang mehr oder weniger wach gelegen. Moksha war auch schon ganz früh wach und konnte gar nicht mehr liegen. Also ist sie ihre Meile auf dem Flur gehen gegangen. Das war meine Chance auf „mich lang machen“. Ich bin sofort in ihr Bett umgezogen. Moksha lachte, als sie wieder kam. Als die Schwester reinkam und wir beide im Bett saßen sagte diese:“Who of you is the patient? Neither of you look sick, you better get out of the hospital :-)“ Ein weiterer Moment auf dieser Station, in dem wir uns mit den Schwestern amüsiert haben – einer von vielen.

Nach einer weiteren Nacht im Gästezimmer einer Freundin von Moksha in einem richtigen Bett, haben wir uns auf die Reise zurück in den Süden gemacht. Pter war inziwschen sicher angekommen. Auf dem Weg zur Autobahn wurde ich noch ein wenig „durch die Gegend“ gefahren um ein wenigstens ein Wenig von Raleigh zu sehen: Downtown Raleigh, die Wohngegend/das Haus wo Moksha und Peter vor/während/nach der Transplantationszeit gelebt haben, FarmerMarket morgens um 8 – freezing cold, Second Hand Shop. Schön, etwas von dem Moksha/Peter/NorthCarolina-Leben zu sehen. Im Auto ohne Heizung war es kalt, aber erträglich. Wir waren gut ausgerüstet. (Peter findet, wir reisen mit etwas übertrieben zu vielen Trinkgefäßen. Aber wir haben unser System und finden das super!) Zu dritt knapp 13 Stunden zu fahren ging gut. Mit FahrerInnenwechsel, Musik, pee-gas-food-breaks, Scrabble-Spielen – kein Problem… Außer, und das wird wohl immer Thema bleiben, auch bei Moksha und Peter: die psycho drivers. Auf dem Highway bleibt es kopfschüttel-insulting-abenteuerlich. Allerdings auch unterhaltsam – es gibt immer was zu besprechen. (In vielen alltäglichen Gesprächen ist es Thema – vor allem hier, in Delray Beach, wo die Autoversicherung so hoch wie in New York City. Es passieren wirklich viele verrückte Unfälle. All die alten Menschen, die wahrscheinlich nicht mehr Autofahren sollten…) Auf der Autobahn beeindruckt mich weiterhin, dass sich keiner an die Idee von „links die Schnellen – rechts die Langsamen“ hält und, dass die Lastwagen uns links mit 130km/h überholen…

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