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Kategorie: Reisebloggen (alle Beiträge) (Seite 24 von 39)

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Hannover – Monaco: 1260km

Delray Beach/Mokshas Haustür – Durham: 1260km!

Das ist doch der Wahnsinn. Soweit sind wir heute mal eben gefahren. Morgens um 7 Uhr los, abends um halb neun da. Und ganz verrückt: die meiste Zeit davon immer „geradeaus“ auf der Interstate 95. Als wir in Delray darauf auffuhen sagte das Navi: 722 Meilen/1161km auf der Straße bleiben.

Was mir wieder einmal bewusst wurde: Ich mag die deutschen Verkehrsreglen, vor allem auf der Autobahn doch SEHR! Die Großen und Langsamen fahren rechts, die anderen weiter links und auf der linken Seite überholt man sich gegenseitig. Wie einfach ist das denn… Theoretisch ist das hier auch so, es gibt sogar Schilder die das sagen. Praktisch scheint es keine Bedeutung zu haben. Ich weiß nicht welcher Regel hier gefolgt wird – offentsichtlich so einer wie: Ich fahre wo am meisten Platz ist oder wo ich es am schönsten finde. Und da bleibe ich dann solange wie es mir gefällt, es gibt ja genug Platz zum überholen… Hinzu kommt, dass die Großen, auch die ganz Großen genauso schnell fahren wie alle anderen. Und zwar auch auf allen Fahrbahnen. Aiaiaiiii, das war für mich StraßenverkehrrRegelliebendesWesen ziemlich aufregend. Und die RiesenTrucks scheinen mir noch größer als die LKW zuhause. Nur das mich dort noch keiner mit 130 überholt hat!!! Zum Glück fahre ich ja gerne Auto, kann mich insgesamt gut orientieren und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. So fuhren wir abwechelnd von Pee-Break zun Gas-Station. Aus den floridianischen Suptropen, durch Palmen, Sumpf und ewig weite Landschaften, nach Gerogia. Die Vegetation ändert sich, immer mehr PineTrees säumen die Straße, große Seen werden mit Brücken überbrückt, South Carolina – das erste Mal in meinem Leben sehe ich Baumwollfelder. Als wir dann nach North Carolina kamen war es schon dunkel. Und Kilometer für Kilometer bestaunte ich die Landschaft, weil Moksha fuhr oder selber saß am Steuer. Da kann ich natürlich auch gucken aber vor allem bei dem „wo werde ich überholt“ und „wo werde ich überholen“ Treiben auf der Straße lag meine Hauptkonzentration natürlich hauptsächlich auf der Straße. Ach ja, nicht zu vergessen – die Löcher auf der Straße: Au weia. Ziemlich kaputt manchmal. da würden bei uns Schilder stehen von wegen „Straßenschäden“, bzw es gäb Geschwindigkeitsbegrenzungen oder es würde repariert.

Aber, wir sind am Ende gut durchgekommen, ich habe Moksha am Krankenhaus abgesetzt und bin das selber noch 30min weiter zu ihrem Onkel gefahren, wo ich übernachtet habe. Irgendwo in den stockdunkeln Wald hat mich das Navi geführt. Toll, dass das mit den Navis heute so einfach geht. Endlich angekommen wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Wie wunderbar. Mein Gefühl von „in der Welt zuhause“ wurde wieder einmal bestätigt.

 

 

Some time together before going up north tomorrow

Die Tage hier verfliegen so vor sich hin.

Seitdem ich angekommen bin ist klar: Donnerstag morgen fahren wir mit dem Auto nach North Carolina, nach Durham in Mokshas „TransplantationsKrankenhaus“. Dort wird sie eine stationäre Behandlung für ein paar Tage bekommen. Ich wohne „um die Ecke“ bei ihrem Onkel und werde tagsüber bei ihr im Krankenhaus sein. The „alternate caregiver“ – Peter ist noch arbeiten, ich übernehme seinen „Job“. Dieser wird, neben „einfach da sein, zuhören was die Ärzte sagen und gemeinsam Zeit verbringen“ auch Hühnersuppe und anderes Essen, Wasser und wir werden sehen was sonst noch vorbeibringen sein. Ich denke, ich werde auf der Fahrt morgen erfahren was sonst noch – wir werden 11-12 Stunden im Auto unterwegs sein 1250km und haben ganz viel Zeit… Wir werden auch Zeit haben uns langsam an das andere Klima zu gewöhnen. Gestern waren hier noch 30 Grad, heute nur noch 20, morgen abend in North Carolina wird es frieren. Und – in Peters Auto ist die Heizung kaputt. Ok, es gibt Decken und so Fußwärmteile für die in die Schuhe zu legen, heißen Tee und so weiter. Moksha und Peter sind das gewöhnt, sowohl die langen, weiten Autofahrten als auch nicht vollständig funktionierende Autos. Ich begebe mich mit in diese Tradition.

Die Tage der letzten Woche waren eher „unspektakulär“: gemütlich aufstehen, irgendwann frühstücken, Qi Gong/Yoga machen, fernsehen bis es langsweilig wird, einkaufen, Feunde treffen, Mittagessen, Americano trinken, Weihnachtsdekorationen (das an den Palmen draußen waren wir nicht 😉 anbringen und den Kronleutchter neu schmücken (das dauert ein bis zwei Tage, weil dazu auch die Boxen mit dem Krams zum Schmücken aus dem Public Storage geholt werden müssen und der Schmückprozeß selber ist ein langer…), Fotos machen – gerne in einem der Parks um die Ecke, auf dem alten Golfplatz spazieren gehen (der inzwischen für eine Großbaustelle vorbereitet wird), Deutsch lernen, ins Kino gehen, Abendessen, und SPÜLEN. Moksha hat mal gesagt: „You are the worlds best kitchen gnom“. Ich bin sehr damit einverstanden dauernd zu spülen – weil: Moksha kümmert sich immer um das Essen. Was für ein Luxus. Jedesmal von Neuem läuft mir schon bei der morgendlichen Aufzählung was es über den Tag zu essen geben wird das Wasser im Mund zusammen. Das ist für mich soooooo sehr Urlaub bekocht zu werden. Toll. Und Moksha freut sich immer wieder darüber, weil es ihr so Spaß macht und ich so easy zu satisfyen bin. Klar, ich liebe Essen und von ihr zubereitet sowiso.

 

Wind am Strand – Egg im Diner – Downton Abbey in West Palm Beach

Dieser Tag war einer typischer von denen, an dem wir aus „einer Notwendigkeit“ ein Abenteuer machen: Abfahrt um 5.30Uhr – Peter zum Flughafen bringen. Die Idee noch früher zu fahren um dann Freunde zum Frühstück in einem Diner zu treffen schien selbst mir dann doch zu abenteuerlich. Obwohl noch halb in der „Deutschland-Zuhause-Zeit“ (das sind 6 Stunden  voraus) fällt mir das früh aufstehen gerade leicht.

Unsere Variante hat mir dann sehr gut gefallen:
Peter am Flughafen rauslassen. (Dort standen alle paar Meter grellblinkende Polizeiwagen – Polizeipräsenz amerikanischer Art. Es schien keinen speziellen Grund zu geben, außer dass an dem Wochenende sehr viele Leute reisten/es am Fort Lauderdale Flughafen mal eine Schießerrei gegeben hat/wegen der aktuellen politischen SItuation??? Für einen Moment wird mir dann bewusst, dass es hier ja „öfter mal“ Schießereien gibt, aber dann ist es auch schon wieder vergessen.)

Weiter ging es zum Sonnenaufgang an den Strand von Fort Lauderdale. Aiaiaiii war das windig. Nach kurzem Überlegen ob wir das wirklich wollen, war ich froh mich für JA entschieden zu haben. Und das hatten auch schon andere getan – Samstag morgen um kurz vor 6. Menschen mit Metalldedektoren, Liebepaare, Sporttreibende. Das Meer war sehr aufgewühlt mit ziemlich hohen Wellen. Beeindruckend. Immer wieder. 60km weiter in Richtung Osten liegt Bimini, die MiniBahamasInseln wo Moksha und ich uns vor 3 Jahren trafen. Mit heißem Tee, Sand in den Augen und einem Greifvogel der auf Fischfang war ging vor uns die Sonne auf. SCHÖN.

Die nächste Stunde war eine der klassischen „Amerika-Lessons“: Frühstück im Diner“. (Mehr zu diesem Thema ist in einen andere Post umgezogen… : „SE, grits, dry bagel – OE, HF, dry eng. – breaks yolks, oat, biscuit“)

Nach einem kurzen Zischenstop zuhause haben wir uns mit Gisela getroffen um in Richtung Norden nach West Palm Beach zu fahren. Zu Downton Abbey Exhibition. Mir sagte das nichts, aber ich bin nun halbwegs eingeweiht in diese offensichtlich sehr beliebte Fernsehserie. Außer dass die Ausstellung unverschämt viel zu teuer war, war es interessant.

Interessant war dann auch im reichen West Palm Beach herum zu laufen, hauptsächlich um einen schönen Platz zum Mittagessen zu finden. Eine Idee war ganz oben in einem Einrichtungshaus, mit Blick auf Palm Beach und das Meer. Ach du liebes Bisschen! Ja richtig, wir waren in Palm Beach – teueres Pflaster. So wir es beim gucken belassen, vor allem in dem Kaufhaus, wo es sehr exklusive Einrichtungsgegenstände gab. Das Restaurant was wir dann fanden war auch schick, aber nicht so fancy und vor allem nicht so voll. Sehr gefallen hat mir die Rückfahrt. Es macht Spaß mit Menschen hier unterwegs zu sein, die sich auskennen. Über die Palm Beach Landzunge, an den wahnsinnig teueren Villen und Hotels vorbei. Die Idee in einem demnächst einen Tee zu trinken finde ich gut.

 

       

Christmas tree lightening

„This year, Delray Beach celebrates the 25th anniversary of the Famous 100 Foot Christmas Tree. A whole generation of Delray Beach children have grown up with the Tree which has been named one of the 10 Best Christmas Trees in America. The Famous 100 Foot Christmas Tree is ready for a whole new generation of children to enjoy!“

So steht es auf der Internetseite des Baumes geschrieben! 30 Meter hoch ist er und sogar von innen begehbar…

So eine „Baumerleuchtung“ ist nun nicht unbedingt eines der Events, die ich gerne besuche. Aber wenn ich schon hier bin, lerne und gucke ich gerne alles mögliche an, was es an „Kultur“ oder sonstigen Events zu erleben gibt. Moksha und Peter kommen so auch mal wieder dazu soetwas anzusehen – wie das so ist wenn Besuch da ist – da macht man Dinge, die man sonst nicht tut…

Und es ist schon ein Erlebnis, wenn der Santa von der Polizei auf Harleys eskortiert – im offenen Auto durch die Stadt gefahren wird, um dann mit einer Arbeitsbühne auf mittlere Höhe des Baumes gefahren wird um dann mit seinem Stab, abrakadabra, den Baum zu erleuchten.

Dann sind wir noch die Feiermeile hoch und runter gelaufen. Das tollste Erlebnis für uns war dann, dass ein Zug kam, also zwei, von beiden Seiten einer. Mitten auf der Straße haben wir gestanden, Schranken runter. 3 Zugmaschinen und dann unendlich viele Wagons mit „Meeresboden von den Bahamas“. Peter sagt, der wird als Dünger in den Norden gefahren…
Dann der Zug von der anderen Seite – auch freight – bis zu einer Meile können die Züge lang sein; der Wahnsinn. was mich hier beeindruckt hat: auf vielen Wagons waren 2 Container übereinander gestapelt – wow.

So waren wir dann sehr zufrieden mit unserem kurzen Ausflug in das überfüllte Delray Beach.

 

 

 

Ankommen, auspacken, rausgehen

Nachdem es viele Wolken beim Überfliegen von Florida gab – die Sicht auf Miami war frei.

Ich wusste, dass es die ersten Tage kalt sein würde, das hatte der Wetterbericht vorausgesagt . Aber sooooo kalt…  Als ich draußen am Flughafen wartete, war ich froh, 2x Merino, 1x Fleece und meine neue superleichte Outdoorjacke anzuhaben. Und Claudias gewalkten Nierenwärmer. Scheint für Florida etwas übertrieben – aber nachts waren es dann tatsächlich nur 9 Grad. Sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Auch in der Wohnung ohne Heizung war es sehr kalt. Moksha trug die Sachen, die wir gemeinsam in Deutschland gekauft haben, die sie sonst in Florida nicht trägt. Für die langsame Akklimatisierung ist das ja aber gar nicht so schlecht.

Auch wenn ich sehr müde war – natürlich wollte ich die Koffer auspacken mit all den Mitbringseln. Immer ein wenig verrückt – aber auch soooooo schön. Mokshas „Bestellungen“ und alles das, was mir so eine Freude macht mitzubringen. Da die Tees ohne Umverpackungen nicht so viel Platz wegnehmen, sah es beim Zusammensammeln wahnsinnig teelastig aus…

Am nächsten Tag hatte Moksha einen Arzttermin eine Stunde nördlich von Delray Beach. Natürlich wollte ich mit, was für eine Frage. Ich bin doch so gerne unterwegs. Was auch hieß „mit ins Behandlungszimmer“. Peter meinte, ich sei „the alternate care giver“, ich müsse auch alles wissen…

Bevor der Rest des Tages in „shopping until you drop out“ endete (ich habe es allerdings ohne Schlafen wieder bis nach Hause geschafft!), waren wir in einem Park spazieren. Nicht ohne zuerst Mokshas Picknick zu essen. Ich liebe es, wenn sie den Tag beginnt mit: „for lunch we will have: veggi-burger-sandwich wich mayionese, salat, roastet pumkinseeds,eggs for Elke, Mandelhörnchen, … For dinner: …“ So oder so ähnlich beginnt fast jeder Tag. was für ein Geschenk!
Das war ein vollenr erster Tag, der mich sehr schön vom Jetlag abgelenkt hat.
Und es war ein Sofort-Eintauchen in mein Florida-Zuhause. Angekommen!

 

  

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