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Kategorie: Reisebloggen (alle Beiträge) (Seite 18 von 39)

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Litauen – der Westen

Gerade angekommen war es uns wichtig mal zu gucken, was es hier so zu essen gibt. Also im Supermarkt zu kaufen.
Wir hatten auf der Fähre ja schon etwas erschrocken festgestellt, dass die Sache mit der Sprache etwas kompliziert zu werden scheint – kaum Menschen sprechen Englisch und das oft nur wenig. Zum Glück sind im Supermarkt auf den Produkten ja oft Bilder, sodass man sich ungefähr denken kann, was sich in der Verpackung verbirgt. Weil – fragen hilft nicht unbedingt weiter. (Heute hatten wir gerade die Situation, dass wir fragen wollten, von welchem Tier das Fleisch im Gericht ist. Die Verkäuferin war Russin. No pork, no beef; soweit kamen wir noch. Sie fragte ihren Kollegen, der wusste auch nicht weiter. Bähäää – sollte es dann sein. Ach so – Schaf. Ok – geht ja auch so.) Wir haben inzwischen festgestellt – die jungen Menschen sprechen Englisch!)
Wir haben uns mit viel Trinkwasser eingedeckt, etwas frischem Gemüse – das sollte erst mal reichen. Unsere erste Nacht verbrachten wir an der „Lagunen-Seite“ der Kurischen Nehrung. Es war dort sooooo windig, dass viele einheimische Kite-Surfer dort ihre Freude hatte. Und wir was zu gucken.
Die Kurische Nehrung selber war an dem Tag als wir da waren relativ „voll“, da es ein Wochenende war und viele einheimische Touristen unterwegs. So sind wir zunächst bis zur Grenze von Kaliningrad gefahren. Ohne Visum kommt man aber nach Russland nicht rein – aber wir haben Russland immerhin gesehen! E sah genauso aus wie Litauen, es schien, dass wir nichts verpassen… Unsere Wanderung auf die Dünen war dann so spät, dass viele Menschen wohl schon wieder „zuhause“ waren. Somit hatten wir einen Parkplatz und waren nur noch mit einigen wenigen anderen Touristen unterwegs.

Die nächste Nacht irgendwo an einem See war laut. Auch das wegen dem Wochenende – jemand feierte bis spät in die Nacht am Feuer Geburtstag, um 12 ga es ein Feuerwerk… Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen: eine Kuhweide. Immer wieder ein ungewöhnlicher Anblick: Ein Storch zwischen den Kühen.

Unser Reiseführer empfahl den „Orvydas Skulpturen Park“ – das hörte sich interessant an. War es auch: Ein Bildhauer und sein Sohn haben in ihrem Garten viele Grabsteine vor den „Russen“ in Sicherheit gebracht und selber alles mögliche in Stein und Holz gehauen. Während unseres Lunches konnten wir das Fotospektakel einer Reisegruppe auf einem Sowjetischen Panzer beobachten.

Dann der „Berg der Kreuze“ (es ist allerdings eher ein Hügel…) – einer DER Sehenswürdigkeiten in Litauen. Dafür sind wir viele Kilometer ins Landesinnere gefahren. Was für eine wahnsinnige Ansammlung von Kreuzen und täglich werden es mehr. Auch wenn wir keins dazugestellt haben – wir waren beeindruckt von der Vielfalt, der Menge der Kreuze und überhaupt von dem Geschehen dort. Moksha kommentierte: What a creativity!

         

Außenkabine mit Dusche und in den Schlaf schaukeln

Mit dem großen Auto durften wir ganz unten neben den LKW´s parken. Hui, unheimlich und überall nur ein paar Zentimeter Platz… Aber – wir hatten es geschafft. Als unter lautem Quietschen und Donnern die großen Klappen zu dem Deck auf dem wir parkten zugingen, wurde uns das langsam bewusst! Wir hatten für die 22 Stunden Überfahrt einen Platz im Schlafsessel gebucht. Das schien das Einfachste für Moksha und mögliche Allergien auf Putzmittel oder ähnliches zu sein. An der Rezeption angekommen sah ich, dass wir unseren Schlafplatz upgraden können. Ich dachte, ich frage mal nach ob es eine Kabine für uns gibt und ob wir diese angucken können. Ja, das ging. Die erste Kabine war nicht „allergiefrei“. Dem sehr netten Herrn von der Rezeption fiel noch eine Weitere ein. Moksha konnte dort atmen – gut! Und so hatten wir plötzlich, wo wir auf  „Schlafen-im-Sitzen“ eingestellt waren, eine sehr große Kabine mit bezogenen Betten, Dusche und einem Fenster mit Blick auf die See. Toll.

 

Als ich beim Einrichten die Vorhänge vor das Fenster ziehen wollte sagte Moksha: „NO, don´t – we have a window! We payed a lot for it – we are not blocking it!!!“ Ok, ok. Ich schlafe eh immer ohne Vorhänge. Außerdem war so auch leichter zu gucken, ob es nachts auch wirklich nicht komplett Dunkel wird. Moksha ist davon immer wieder sehr beeindruckt – in Florida wird es nämlich richtig dunkel. DIe langen Abende und Nächte, in denen es so lange hell ist. Und so weiter wir in den Norden fahren um so heller bleibt es.

So waren wir dann sehr sehr froh, dass wir nach der sehr aufregenden Anreise in unser Sommerabenteuer nun unter weißer Bettwäsche im Liegen schlafen konnten. Das Schaukeln war sogar ganz angenehm, wenigstens beim Einschlafen noch…
Die Nacht war interessant… Das Schaukeln wurde zwischendurch sehr heftig, die Geräusche von Wind und Wellen gegen den Schiffsrumpf waren ungewöhnlich und laut. Beim nächtlichen aus dem Fenster gucken sah es zwischenzeitlich aus wie in einer Stadt – keine Ahnung was das alles für Lichter waren: Bojen, andere Schiffe, Festland, Ufos… Und, Moksha fand heraus, dass es wieder einmal nicht ganz dunkel wurde…

Morgens dann waren wir froh unser Frühstück bei uns zu haben, es brauchte nur ein wenig heißes Wasser und fertig der „Brei“. Moksha war glücklicher mit ihrer Banane als sie auf dem Foto aussieht.

Beim Duschen beantwortete sich dann unsere Frage, warum wir so eine große, komfortable Kabine haben – Es die „Special Needs Kabine“ – die einzige an Bord! Duschen im Sitzen, Platz für 3 Personen – wir hätten fast Kaffee bestellt.

Die restlichen Stunden der 22 bis nach Klaipeda gingen viel schneller um als gedacht. Im Restaurant gab es wunderbares veganes Essen, was unseren Ernährungsideen sehr nah kam. War das lecker – sogar mit Himbeerkuchen und Tiramisu als Nachtisch. Damit konnte niemand rechnen bei den anderen sehr schlichten und Fleisch-mit-Soße-lastigen Gerichten und den frittierten Schweineirgendwas, was den LKW-Fahrern sehr gut zu schmecken scheint.

Ganz schön war, dass der nette Mann von der Rezeption uns bei jeder Begegnung fragte, ob alles ok ist. Also so handicapped sind wir ja nun auch nicht und er wusste ja auch nur von Allergien…

In Klaipeda von der Fähre gefahren waren wir tatsächlich „plötzlich“ im Baltikum.
Angekommen und „Los geht´s“ – so sagt das Navi immer wieder…

 

 

  

 

 

Das war knapp!

Nun, endlich, zum großen Reiseteil unserer gemeinsamen Sommerreise 2019 – mit dem WohnVan ins Baltikum.
Der Van mit dem wir fahren gehört Peter und der wohnt in Leonberg bei Stuttgart. Das ist ja schon eine Reise für sich. Für uns bedeutete das: Montags morgens die Hinfahrt, Van-Übergabe und gemeinsames Essen in Leonberg und dann mit dem Van Richtung Hannover so weit wie wir kommen. Das war bis Hammelburg. Mitten in der Nacht kamen wir dort auf einem Wohnmobilübernachtungsplatz unter der Kirche an. Wir waren früh wach und sind dann so um 6 vom Bett ans Steuer und weiter nach Hannover. Das dauerte wegen langer und vieler Baustellen viel länger als gedacht. Zuhause gab es einen Parkplatz vor der Haustür für das 5,96m lange Gefährt – super. Das Dinge-die-Treppe runtertragen begann – der Van war uns gleich wieder vertraut und wir wussten was zu tun war.
Mittwoch nahmen wir uns vor so loszufahren, dass wir noch einen Moment in Kiel haben. ABER – dazu kam es nicht. Bei meiner regelmäßigen Kontrolle im Internet ob die Straße frei ist stellte ich plötzlich fest: die Straße ist gar nicht frei – eher das Gegenteil – sie war total verstopft. 3-4 Stunden Stau gab es Zwischendurch. So hieß es ganz plötzlich: Wir fahren JETZT. So haben wir die letzten Dinge nicht mehr schön eingeräumt sondern eher reingeschmissen und los. Selbst das Duschen vor der Abfahrt musste ausfallen, ob Mitte 30 Grad in Hannover oder nicht. Wir mussten um 19.30Uhr im Hafen von Kiel sein – immer Mal wieder sagte das Navi, dass wir später dort ankommen. Moksha beruhigte uns mit „It´s only money – if we don´t catch the ferry today it will be tomorrow…“ So fuhr ich, Elke, wann immer möglich 120km/h, es gab genau eine Pinkelpause und mit Umleitungen, Stauauflösungen und neuen Staus waren wir um 19.22Uhr an der Fähre. Das letzte Auto – das war mehr als knapp.

Nix Panini – Moksha beim Bestellen im Kebabladen in Lettland

Als hätten wir mit unserem Englisch-Deutsch-Miteinander nicht schon genug Sprachengewirre – wie versucht man jemandem in Lettland zu erklären, dass das Brot vom Hamburger im Kebabladen bitte nicht auf den Teller soll – von wegen kein Gluten…
Aus täglicher Erfahrung wissen wir, dass immer alle möglichen Sprachen aus dem Hirn gekrochen kommen – bei Moksha am liebsten Spanisch; bei Elke gerne Norwegisch oder auch mal Französisch.
Es war ein Schauspiel wie Moksha versuchte der jungen „Dönerfrau“ die Sache mit den Hamburgerbrötchen zu erklären. Mit vor allem Händen gestikulierte sie Brötchenhälften und das Weglassen dieser. Auch ihr plötzlich halb italienisch „NIX PANINI“ half nicht weiter. War aber für mich sehr lustig.
Und dann wurde plötzlich klar: die junge Frau sprach ENGLISCH. Nur hatte sie „bun“ nicht verstanden. Aber „bread“ geht ja auch. Wunderbar.
Aber nach unseren Tagen hier auf den Straßen von Litauen und Lettland konnten wir nun wirklich nicht unbedingt damit rechnen, dass im Dönerladen in Ventspiels jemand englisch spricht… Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir die Straßen- bzw. Hinweisschilder meistens nicht verstehen – auch wenn wir immerhin die Unterschiede der Sprachen Litauisch/Lettisch zu sehen glauben! Und beim Tanken habe ich lieber nochmal nachgefragt, ob das D auch wirklich für Diesel steht. Es gibt nämlich noch ein zweites D, das steht dann wohl für Gas. Für mich ist es sehr ungewohnt oft wirklich nichts aber auch gar nichts zu verstehen. Auch nicht einzelne Wörter, weil sie abzuleiten sind. Nix. Und wenn man die Menschen fragt, ob sie englisch oder deutsch sprachen und sie nein sagen, dann auch nix. Eine interessante Erfahrung.

Ein Monat in Hannover und was in 1-2 Tagestouren zu erreichen ist…

Hier ein kurzer Überblick über einige unserer Abenteuer der ersten Wochen: 

Im Garten bei Annke und Wonne, an der Elbe zur Kulturellen Landpartie, eines der vielen Mittagessen von Moksha organisiert, bei Höhni an der Ostsee, im Auswandererhaus in Bremerhaven (Moksha hat bei der Suche im Computer einige ihrer Verwandten gefunden), Nach-Hause-Kommen nach 2 Tagen Unterwegssein, Besuch der 100-Jährigen, Zeit mit Elkes Familie in Borken (unter anderem bei der 1000jährigen Eiche in Erle und am Schloß Anholt), Erdbeeren im Schrebergarten, Zeit mit Enya und Anne, ein Ausflug nach Sansoucci und – Elke bei der Blutwäsche in Hamburg.

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